Um einen optimalen Grundriss zu finden, ist der Flächenbedarf besonders wichtig. Der statistische Wohnflächenbedarf liegt derzeit bei ca. 47 m² pro Person – Tendenz steigend. Eventueller Nachwuchs sollte ebenso mit eingeplant werden wie der spätere Einzug der alternden Eltern. Als ideales Flächenverhältnis wird empfohlen, dass ca. 80 % der Wohnfläche auf Gemeinschaftsräume sowie Wohn-, Ess-, Schlaf- und Arbeitszimmer entfallen. Die restlichen 20 % teilen sich auf Küche, Bad, WC, Flure und Treppen auf.
Bei offenen Grundrissen sind weniger Innenwandflächen zu planen, was einerseits die Baukosten reduziert und andererseits die Wohnfläche erhöht. Bei der Grundrissplanung sollte aber immer sowohl der aktuelle Wohnbedarf als auch die voraussichtliche zukünftige Entwicklung der Wohntrends mit einbezogen werden, damit das Haus später gegebenenfalls leichter wieder verkauft werden kann.
Zu weit von üblichen Mustergrundrissen abzuweichen, kann dazu führen, dass ein Haus später schwerer zu verkaufen ist. Der Schlafzimmerbereich sollte beispielsweise möglichst immer Richtung der aufgehenden Sonne nach Osten ausgerichtet sein, die Aufenthaltsräume hingegen Richtung Süden und Westen.
Das Leben von Familien und damit auch ihre Wohnbedürfnisse können sich immer wieder ändern. Während kleinere Kinder gerne in der Nähe der Eltern schlafen, haben Jugendliche lieber ihre Ruhe und ihr Reich sollte lieber abgeschieden liegen.
Sowohl bei der Grundrissplanung für einen Neubau als auch bei der Wahl eines Hauses beim Immobilienkauf sollte deshalb möglichst auf eine flexible Nutzungsmöglichkeit der Räume geachtet werden. Dann können bei geänderten Lebensverhältnissen die Zimmer getauscht oder später eventuell zwei Zimmer zu einem großen Raum vereint werden. Auch könnten dann Teile des Hauses abgetrennt werden, um alternde Eltern einziehen zu lassen oder um sie an Dritte zu vermieten. Dadurch kann das Haus immer wieder flexibel an die aktuelle Lebenssituation angepasst werden, ohne dass ein Umzug notwendig wird.