In vielen Staaten, darunter Indien, die USA und Deutschland, hat der Mangel an bezahlbarem Wohnraum gravierende Folgen. Besonders in urbanen Zentren sind die Immobilienpreise und Zinsen hoch, was vor allem junge Leute vor große Herausforderungen stellt. Die Mietpreise steigen stetig, und der verfügbare Wohnraum wird knapper. Ein Hauptgrund dafür ist der fehlende Neubau von Wohnungen. In Deutschland hat sich die Wohnsituation durch einen Anstieg der Bevölkerung von 80 auf 84 Millionen Menschen zusätzlich verschärft, ein Trend, der auch global in Industrienationen erkennbar ist, wo über 75 Prozent der Menschen in Städten leben.
Obwohl der Immobilienkauf als attraktive Alternative zum Mieten erscheint, gibt es signifikante Hindernisse. Zum Beispiel müssen in den USA Interessenten oft zwei Jahrzehnte sparen, um sich eine Immobilie leisten zu können, wobei finanzielle Unterstützung durch die Familie häufig entscheidend ist. Seit der Finanzkrise 2008 ist es üblich geworden, dass Käufer einen bedeutenden Teil des Kaufpreises selbst finanzieren müssen. In Deutschland beträgt dieser Eigenanteil etwa 20 Prozent, was international sehr hoch ist.
In Deutschland mietet mehr als die Hälfte der Bevölkerung ihre Wohnungen, was hauptsächlich auf den starken Mieterschutz zurückzuführen ist. Die Mieten konnten bis vor kurzem relativ stabil gehalten werden, steigen mittlerweile jedoch stärker als die Einkommen vieler Menschen.
Langfristig kann die angespannte Situation nur durch den Bau neuer Wohnungen verbessert werden. Dieser Ansatz soll dem wachsenden Bedarf gerecht werden. Insbesondere in Indien wird zu Beginn einer Karriere empfohlen, zur Miete zu wohnen, um Flexibilität zu bewahren und die sofortige finanzielle Belastung eines Immobilienkaufs zu vermeiden.
Die Entscheidung zwischen Mieten und Kaufen hängt stark von den individuellen Lebensumständen, der finanziellen Lage und den persönlichen Zukunftsplänen ab. Während der Immobilienkauf langfristige Sicherheit verspricht, bietet das Mieten mehr Flexibilität in unsicheren Zeiten. Ohne den Neubau von Wohnungen werden die Herausforderungen auf den Wohnungsmärkten jedoch weiterhin bestehen bleiben.